Das Bauen im Waldbereich bedient sich auch heute noch vorwiegend an vor Ort vorkommenden, natürlichen Lockergesteinen. Die Materialien des Projektperimeters werden zur Erreichung der geforderten Brauchbarkeit meist nur gering bearbeitet und kurz transportiert. Das ist ein Vorgehen, das einerseits rückständig wirken mag, gleichzeitig durch einen geringen Energie- und Fremdstoffinput im Licht der aktuellen Herausforderungen schonender kaum realisierbar ist.
Das genannte Vorgehen bedarf umso mehr an grundlegendem Wissen zu Gesteinskörnungen und deren Handhabung. Dazu gehören die Stichworte wie Kornformen und -grössenzusammensetzung, Lagerungsdichte und Verdichtungsmöglichkeit, sowie Bodenwasser. Weiter müssen einfache Techniken zur Beeinflussung und Unterstützung der Materialeigenschaften bekannt sein. Die lokale Kenntnis über die bautechnische Eignung von örtlich vorhandenen Lockergesteinen ist bei Förstern meist hoch und muss aktiv eingeholt werden. Noch fast wichtiger sind Feld- und Laboruntersuchungen, welche die Eignung und Verbesserungsmöglichkeiten absichern.
Neben den gewichtigen Vorteilen dieses Vorgehens müssen Bauprojekte auf dieser Materialbasis mit gewissen Eigenschaftsunterschieden umgehen können. Bei Bauwerken im Wald ist dies in der Regel der Fall.
Für Projekte mit höheren oder spezialisierten Ansprüchen sind Gesteinskörnungen nach Anforderungen einer technischen Norm erhältlich. Bei deren Einsatz hat man Gewähr, dass die entsprechenden Eigenschaften bei der Lieferung erbracht sind. Zur Gewährleistung der Qualität bis zum fertigen Bauwerk ist der fachgerechte Umgang mit den gelieferten Materialien Bedingung.
Aus Gründen der Ressourcenschonung und dem sicheren Ausschleusen von Schadstoffen sind mineralische Recyclingbaustoffe ausschliesslich normiert wiederzuverwenden. Immer noch häufig stehen sehr hohe technische Qualitätsanforderungen einer vermehrten Verwendung von Recyclingbaustoffen im Wege. Ihre Bedeutung als Materialquelle nimmt hingegen stark zu und wird dazu zwingen über gestellte Anforderungen nachzudenken.
Die graue Energie und insgesamt der Aufwand und damit die Kosten sind für alle normierten Materialien entsprechend höher.
Daneben bilden Gesteinskörnungen die Basis aller höher verarbeiteten mineralischen und vieler bituminöser Baustoffe. Auch sie werden, wenn auch in geringem Ausmass in der forstlichen Bautechnik eingesetzt. Die Anwendung dieser Baustoffe ist das Fachgebiet der Bauberufe, die bei einem Einsatz beigezogen werden.
Die Materialwahl und -verarbeitung muss den anfangs festgelegten Projektanforderungen folgen und durchgängig geplant und realisiert werden. Ansonsten passen das technische Verhalten der Materialien, Schichten und Werkteile nicht zusammen, teure Schäden entstehen und Investitionen gehen vorzeitig verloren.